Mobility Hubs benötigen eine umfassende Programmierung — von Mobilität bis zu sozialen Infrastrukturen. Die strategische Einbettung von Mobility Hubs im Quartier ist daher ein zentraler Erfolgsfaktor. Dieses Kapitel widmet sich daher mit strategischen Aspekten in Planung und Zielsetzung.
Ist der Mobility Hub in die Gesamtkonzeption eingebunden?
Bewertet wird, ob der Mobilitätsort in ein strategisches Gesamtkonzept für das umliegende Quartier eingebunden ist. Hierzu gehören u.a. ein städtebaulicher Masterplan, Mobilitätskonzepte, Parkraumkonzepte und Freiraumkonzepte.
Im Folgenden werden zunächst der Umfang der in der Strategie bearbeiteten Themen bewertet. Die Qualität der Aussagen werden in den folgenden Kapiteln näher beleuchtet.
Konzeption Parkraum: Ja, das Konzept umfasst Aussagen zum Umgang mit dem Pkw-Parken im gesamten Quartier.
(+5 Pkt.)
Perspektive der Nutzenden / Sozialraum: Es liegen Aussagen zu zentralen oder sozialräumlichen Nutzungen oder Wirkungen vor.
(+3 Pkt.)
Fachplanerische Herleitung Stellplatzschlüssel: Es liegt eine Herleitung des Stellplatzschlüssels über Referenzprojekte oder statistische Werte vor.
(+3 Pkt.)
Erschließungsnetz: Es liegt eine Beschäftigung oder Darstellung des verkehrlichen Erschließungsnetzes für Pkw vor.
(+3 Pkt.)
Ergebnis
10
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
A.2
Fokus: Kommunale Zielsetzungen
Ist die Konzeption für den Mobility Hub mit den Nachhaltigkeitszielen der Kommune vereinbar bzw. anschlussfähig?
Bewertet werden entweder ein spezifisches Konzept für einen Standort oder eine übergeordnete Strategie für den Ausbau solcher Standorte. Die Zielsetzungen sind entweder in “VEP - Verkehrsentwicklungsplänen”, “SUMP - Sustainable Urban Mobility Plans”, “Luftreinhaltestrategien”, “Lärmaktionsplänen” oder ähnlichen strategischen Plänen beschrieben sein.
Sollten keine kommunale Zielsetzungen vorhandnen sein, gelten die Strategien des Umweltbundesamtes, dem Wuppertal Institut oder dem FGSV (
Zielwerte: Ja, das Konzept orientiert sich an kommunalen Zielsetzungen und übersetzt diese ggf. lokal. Hierzu gehören entweder Modal Split, Stellplatzschlüssel oder CO2-Reduktionen.
(+5 Pkt.)
Maßnahmen Infrastruktur: Ja, es werden die strategisch formulierten oder übergeordnet geplanten Maßnahmen im Umfeld berücksichtigt (Neubau Straßen, Gleise oder Stationen).
(+5 Pkt.)
Ergebnis
10
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
Liegen Aussagen dazu vor, wie durch den Mobility Hub die Ziele der Kommune unterstützt bzw. berücksichtigt werden sollen?
Es wird bewertet, in welchem Umfang und welcher Qualität die oben genannten Zielwerte bzw. Maßnahmen im Projekt berücksichtigt werden.
Zur Erreichung der Ziele könnte bspw. im Konzept bzw. der Strategie formuliert werden, wie das Mobilitätsverhalten durch den Mobility Hub beeinflusst werden kann (z.B. Förderung kurzer Wege, Reduktion Parksuchverkehre, Attraktivierung aktiver Modes).
Benennung: Die Maßnahmen und Zielwerte werden im Konzept benannt.
(1.0 Pkt.)
Konkrete Ansätze: Es wird formuliert, wie die Ziele konkret durch den Mobility Hub beeinflusst werden sollen.
(1.2 Pkt.)
Umsetzung: Die Maßnahmen aus dem Umfeld werden im Konzept konkret berücksichtigt bzw. das Konzept reagiert hierauf in Szenarien / Entwicklungs-Phasen.
(1.1 Pkt.)
Ergebnis
1.2
/ 1.2 Pkt.
Anmerkungen
A.3
Fokus: Parkraumstrategie (Quartier / Umfeld)
Was verstehen wir unter Parkraummanagement?
Wie umfangreich ist die Kfz-Parkraumstrategie für das Umfeld / das Quartier?
Eine wichtige Aufgabe eines Mobility Hub ist die Bündelung des ruhenden Kfz-Verkehrs. So kann Fläche für andere Anforderungen an den Stadtraum freigemacht werden. Daher ist die Umsetzung eines umfassenden Parkraummanagements ein Schlüssel für den Erfolg des Mobility Hubs.
der “Agora Verkehrswende” in Kooperation mit dem “Deutschen Institut für Urbanistik” (difu) zeigt hier gute Ansätze.
Folgende Themenfelder sollten in der Parkraumkonzeption
Parkstand
behandelt und adressiert werden:
Bewirtschaftete Parkstände im
öffentlichem Raum im Umfeld; mit Parkraumüberwachung
(+5 Pkt.)
Ladezonen für das Be- und Entladen im Straßenraum; Länge mind. 10-15m inkl. entsprechender Markierung
(+5 Pkt.)
Umfassende Kommunikation der Parkraumkonzeption v.a. für Anlieger:innen und Bewohner:innen
(+5 Pkt.)
Planerische Berücksichtigung vonParkständenfür mobilitätseingeschränktePersonen im öffentlichen Raum
(+5 Pkt.)
Berücksichtigung eines digitalen oder flexiblen Curb Side Managements zur Berücksichtigung der Belange von Handwerker:innen und Wirtschaftsverkehren
(+5 Pkt.)
Kriterienbasierte Vergabeverfahren für Parkstände für priorisierte Personengruppen;
Wie gut ist die Lage des Mobility Hubs in Bezug auf die verkehrliche Erschließung?
Bewertet wird, wie der Mobility Hub / das Grundstück im Quartier gelegen ist. Ziele sind
Vermeidung von Umwegfahrten,
eine möglichst gute fußläufige und dezentrale Erreichbarkeit für viele Menschen,
Vermeidung von Konflikten zwischen den Verkehrsteilnehmer:innen.
Folgende Themen sollen im Rahmen der Zertifizierung geprüft und beurteilt werden:
Lage / Zufahrt Pkw an übergeordneter Straße [nicht Wohnstraße]
(+4 Pkt.)
Einfache Auffindbarkeit / Lage intuitiv auch für Besuch im Quartier auffindbar
(+2 Pkt.)
Berücksichtigung von Parkflächen für größere Fahrzeuge; über 2m Höhe
(+4 Pkt.)
Ausrichtung der Fahrrad-Zufahrt auf
Radverkehrs-Route
(+2 Pkt.)
Ergebnis
8
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
A.5
Fokus: Umfang Mobilitätsangebote
Welche Themen wurden in der vorliegenden Konzeption oder Prüfung für den Mobility Hub untersucht?
Eine konkrete Umsetzung von Mobilitätsangeboten ist nicht immer an jedem Standort möglich. So können Sharing-Standorte bereits im Umfeld vorhanden sein oder Angebote in der Kommune (noch) nicht verfügbar sein.
Im Rahmen der strategischen Betrachtung wird nicht die Umsetzung der Mobilitätsangebote bewertet. Ziel ist es die Prüfung dieser Maßnahmen nachzuweisen – dies kann u.a. durch die Dokumentation von Screen-Shots der Angebote, Kostenschätzungen oder Gesprächsnotizen zu Abstimmungen mit Anbieter:innen erfolgen. Es gibt mehrere Plattformen, die einen Überblick zu den unterschiedlichen Anbieter:innen in Deutschland geben. Hierzu gehören u.a.:
Dienstleistungen, wie
Schirm-Verkauf oder -Leihe.
(+2 Pkt.)
Ergebnis
8
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
A.6
Innovation / Bonus
Gibt es besonders herausragende Maßnahmen?
Auch wenn Maßnahmen bereits oben bewertet wurden, können Bonus-Punkte vergeben werden. Voraussetzung: Die Maßnahmen stechen besonders heraus. Werden bei der Prüfung mehrere kleine Innovationen wahrgenommen, sollte die jeweils höhere Kategorie gewählt werden. Es können maximal 10 Pkt. erreicht werden.
Innovation mit kleinem Umfang –
u.a. technische Neuerungen.
(2.5 Pkt.)
Innovation im großen Umfang –
u.a. Vergabeverfahren für Stellplätze, Umbau des Erschließungsnetzes.
(7.5 Pkt.)
Innovation im mittleren Umfang –
u.a. Einbindung von Energieproduktion im Hub, Curb Side Management.
(5 Pkt.)
Innovation in sehr großem Umfang –
u.a. umfassendes digitales Curb Side Management.
(10 Pkt.)
Ergebnis
0
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
Ergebnis
A. Strategie
Summe der erreichten
Punkte (inkl. Bonus)
58
Pkt. / 62 Pkt.
Ergebnis in
Prozent (inkl. Bonus)
94
%
Dieses Ergebnis entspricht
in diesem Teilbereich einer Zertifizierungsstufe
in
Platin
.
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