Der Mobility Hub sollte für alle Menschen barrierefrei und leicht zugänglich sein. Dieses Kapitel widmet sich daher mit den planerischen Aspekten für alle Verkehrsträger — vom Gehen über das Fahrrad bis zum Pkw.
Folgende Unterlagen sind für die Prüfung erforderlich:
Lageplan mit Darstellung des unmittelbaren Umfeldes als PDF oder DWG im Maßstab
Grundrisse des EG und eines Regelgeschosses als PDF im Maßstab
Fotos der Begehung (oder Visualisierungen sofern noch nicht gebaut).
Sind alle verkehrlichen Aspekte im Grundriss des Mobility Hub ausreichend und regelwerkskonform eingehalten?
Bewertet wird, ob der Mobility Hub den Anforderungen der Befahrbarkeit durch Pkw, dem Stand der Technik (insb. Regelwerk FGSV EAR 06 oder 23) oder weiteren Anforderungen aus der Praxis entsprechen.
Parkraumraster: Ja, das Parkraumraster entspricht den Anforderungen der
FGSV EAR 06, ggf. EAR 23
(+4 Pkt.)
Konflikte: Ja, es werden durch den Grundriss Überlagerungen von Fahrbeziehungen v.a. an Rampen vermieden.
(+3 Pkt.)
Rampen: Ja, die Breite der Rampen oder Neigung entsprechen den Mindestanforderungen der FGSV EAR 23
(+3 Pkt.)
Fassade: Ja, es gibt ausreichend Platz (ca.
je 0,50 m) für eine Absturzsicherung, Blendschutz oder Ladeinfrastruktur im Grundriss. (+2 Pkt.)
Ergebnis
10
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
Wie gut sind die Zufahrten zum Mobility Hub gestaltet?
Bewertet wird, ob die Zufahrten zum Mobility Hub dem Stand der Technik und den Anforderungen der Verkehrssicherheit entsprechen (v.a. Regelwerke FGSV). Ein besonderer Fokus liegt v.a. auch auf Anforderungen ungeübter Fahrer:innen. Das Lenken bzw. Navigieren von Sharing-Fahrzeugen bzw. neuen Fahrzeugen ist besonders auf den ersten Metern komplex.
Breite der Zufahrt: Ja, die Zufahrt entspricht der Mindestbreite von 6,5 m oder den erforderlichen Schleppkurven
(vgl. FGSV EAR)
(+2 Pkt.)
Übersichtlichkeit: Die Zufahrt zum Mobility Hub ist frei von störenden Einbauten, gut einsehbar und klar erkennbar.
(+2 Pkt.)
Verkehrssicherheit: Ja, die Ausfahrt ist so gestaltet, dass ein Pkw in 90 Grad auf einen Gehweg trifft und das Sichtdreick frei von Einbauten ist.
(+3 Pkt.)
Rückstau: Ja, es wird ein Rückstau auf dem öffentlichen Raum vermieden (z.B. durch ausreichend Flächen für 1-3 Pkw vor Schranke oder Zufahrt ohne Schranke).
(+3 Pkt.)
Ergebnis
10
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
B.2
Fahrrad
Wie gut ist das Fahrradparken im Mobility Hub gestaltet?
Bewertet wird, ob im Mobility Hub das Thema Fahrradparken ausreichend gut berücksichtigt worden ist. Hierbei wird die Gestaltung der baulichen Infrastruktur und die Einhaltung der gängigen Empfehlungen der DIN oder Interessenvertretungen bewertet. In einer nächsten Frage wird dieser Wert mit der Qualität der Zuwegung überlagert. So wird gewährleistet, dass diese aus Nutzendenperspektive gut funktionieren.
Anforderungen der DIN 79008: Ja, die Fahrradabstellplätze entsprechen den
Mindestanforderungen der DIN
.
(+3 Pkt.)
Gute Gestaltung: Ja, die Fahrradabstellplätze sind hochwertig gestaltet (u.a. durch Farbe, automatisch öffnende Türen und helle Beleuchtung).
(+3 Pkt.)
Reparatur-Angebote: Ja, es gibt Angebote für die Reparatur von Fahrrädern.
(+2 Pkt.)
Flächen für Sonderfahrräder: Ja, es gibt eine dem Bedarf entsprechende Anzahl von Stellflächen für Lastenfahrräder oder Fahrradanhängern.
(+2 Pkt.)
E-Laden: Ja, es gibt ausreichend Lademöglichkeiten für E-Bikes (ca. 5-10%) v.a. Schuko-Stecker für fest verbaute Akkus oder Ladeschränke. (+1 Pkt.)
End-of-Trip-Facilities: Ja, es gibt Duschen bzw. Umkleiden für Fahrradfahrende.
(+2 Pkt.)
Ergebnis
10
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
Wie sind die Fahrradstellplätze erreichbar?
Bewertet wird die Zuwegung zu den Fahrradstellplätzen. Diese Einordnung ist wichtig, um die Charaktere unterschiedlicher Gebäudeteile zu berücksichtigen.
ebenerdig oder via Rampe mit bis zu 10%
(1.2 Pkt.)
Ergebnis
1.2
/ 1.2 Pkt.
Anmerkungen
B.3
Weitere Mobilitätsangebote
Wie umfangreich sind die Flächen für Mobilitäts- bzw. Sharing-Angebote?
Bewertet wird, in welchem Umfang Sharing-Angebote im Mobility Hub berücksichtigt werden. In einer nächsten Frage wird dieser Wert mit der Qualität der Lage überlagert. So wird gewährleistet, dass diese aus Nutzendenperspektive auffindbar und erreichbar sind.
Stellplätze für Carsharing
(+3 Pkt.)
Stellflächen für Sharing-Lastenfahrräder
(+3 Pkt.)
Flächen für Transporthilfen wie Trolleys, Sackkarren etc.
(+3 Pkt.)
Lademöglichkleiten für Sharing-Fahrzeuge
(+1 Pkt.)
Stellflächen für Bike-Sharing
(+3 Pkt.)
Weitere Sharing-Angebote wie
E-Scooter oder E-Roller
(+2 Pkt.)
Ergebnis
10
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
Wie gut sind die Sharing-Angebote auffindbar?
Bewertet wird die Lage, Zugänglichkeit und Auffindbarkeit der Sharing-Angebote innerhalb des Mobility Hubs. Dies kann durch eine hervorgehobene Lage an Wegeknoten, eine gute gestalterische Einbindung oder die Einbindung in ein Wegeleitsystem gewährleistet werden.
Auffindbarkeit nicht intuitiv — Lage außerhalb des Erdgeschosses und ohne Wegeleitsystem
(0,0 Pkt.)
Auffindbarkeit intuitiv — Lage im Erdgeschoss oder über kurze Wege und gutem Wegeleitsystem
(1,0 Pkt.)
Auffindbarkeit wenig intuitiv — Lage außerhalb des Erdgeschosses und mit eingeschränktem Wegeleitsystem
(0,8 Pkt.)
Auffindbarkeit intuitiv — Lage im Erdgeschoss und an Fassade oder präsent Freiraum
(1,2 Pkt.)
Ergebnis
1.2
/ 1,2 Pkt.
Anmerkungen
B.4
Räume für Alle
Wie gut ist der Mobility Hub auf die Belange von Barrierefreiheit und auf die Vermeidung von Angsträumen ausgerichtet?
Bewertet wird, ob im Mobility Hub die Bedürfnis aller Nutzer:innen berücksichtigt werden. Hierzu gehören u.a. gleichwertige barrierefreie Zugänge und eine ausreichende Adressierung der Aspekte der sozialen Kontrolle.
Gleichwertige Zuwegung: Ja, das Gebäude ist gleichwertig auch für mobilitäts-eingeschränkte Personen zugänglich (u.a. Rampen an Hauptzugängen).
(+3 Pkt.)
Barrierfreie Stellplätze: Ja, es gibt ausreichend Stellplätze für mobilitäts-eingeschränkte Personen (vgl. lokale Satzung) und diese sind direkt am Zugang oder Aufzug gelegen.
(+2 Pkt.)
Vermeiden von Angsträumen: Ja, das Gebäude vermeidet Angsträume (z.B. durch eine helle Beleuchtung, eine gute Einsehbarkeit, Vermeidung von dunklen Ecken und möglichst (teil-)verglaste Türen).
(+3 Pkt.)
Orientierung: Ja, durch ein optimales Erschließungsraster und überlegte Lage von Rampen werden Sackgassen im Grundriss vermieden.
(+2 Pkt.)
Ergebnis
10
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
Auf wie viele Flächen trifft dies zu?
Bewertet wird der Umfang der Fläche, auf die die zuvor genannten Kriterien zutreffen.
25% der Flächen
(0.8 Pkt.)
75% der Flächen
(1.1 Pkt.)
50% der Flächen
(1.0 Pkt.)
>95% der Flächen
(1.2 Pkt.)
Ergebnis
1.2
/ 1.2 Pkt.
Anmerkungen
B.5
Nachbarschaftsfunktion
Wie gut sind die Nachbarschaftsfunktionen im Hub integriert?
Bewertet wird die Integration der ergänzenden Funktionen in den Mobility Hub –– von Lage bis zur Gestaltung. Hier können maximal 10 Pkt. erreicht werden.
Es wird durch die Nutzung eine
24 / 7 Belebung erreicht
(5 Pkt.)
Aktivierung der Außenbereiche durch die Nutzungen (z.B. durch Nutzung des Vorplatzes oder des Daches)
(5 Pkt.)
Die Nutzung liegt an der Fassade des Hubs und führt zu einer höheren Sichtbarkeit
(5 Pkt.)
Sozialräumliche Relevanz der Nutzung
(z.B. Nachbarschaftstreff,
soziale Einrichtung)
(5 Pkt.)
Ergebnis
5
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
B.6
Baukultureller Beitrag
Wie gut und nachhaltig ist der Mobility Hub gestaltet?
Ziel ist die Integration des Mobility Hubs in die Nachbarschaft und in den Kontext – und den
des Mobility Hubs. Die Annahme ist: Baukulturell hochwertige Infrastrukturen motivieren Nutzer:innen zu ihrer Nutzung. Daher soll geprüft werden, ob es zu den folgenden Themen nachvollziehbare Aussagen in einer Konzeption oder einem Entwurf gibt.
Einbindung der Aspekte aus dem städtebaulichen Leitbild bzw. Gestaltungsleitbild
(+3 Pkt.)
Berücksichtigung einer fußläufigen oder städtebaulich hergeleiteten Zuwegung / Adressbildung
(+3 Pkt.)
Aussagen zur Zirkularität und Nachhaltigkeit der primären Materialen (z.B. Cradle to Cradle, CO2-Budgetierung)
(+3 Pkt.)
Umgang mit der Kubatur bzw. großen Volumen (u.a. durch Versprung der Höhen oder Fassade)
(+3 Pkt.)
Aktivierung des Erdgeschosses: u.a. durch eine besondere Gestaltung oder Anordnung einer frequenzstarken Nutzung
(+3 Pkt.)
Aussagen zu einer Nachnutzbarkeit bzw. Transformierbarkeit des Gebäudes oder Teilbereichen
(+2 Pkt.)
Ergebnis
9
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
In welcher Form wurde die Gestaltung entwickelt?
Neben den inhaltlichen Aspekten der Gestaltung ist auch der Prozess des Entwurfes wichtig für gute Mobility Hubs. Daher wird hier der Umfang bzw. das Entwurfsverfahren geprüft.
Systemarchitektur bzw.
vorgefertigter Baukasten
(1.0 Pkt.)
Gestaltungswettbewerb Fassade / Einbindung von Kunst am Bau
(1.1 Pkt.)
umfangreicher Wettbewerb
Architektur
(1.5 Pkt.)
Ergebnis
1.2
/ 1.5 Pkt.
Anmerkungen
B.7
Innovation / Bonus
Gibt es besonders herausragende Maßnahmen?
Auch wenn Maßnahmen bereits oben bewertet wurden, können Bonus-Punkte vergeben werden. Voraussetzung: Die Maßnahmen stechen besonders heraus. Werden bei der Prüfung mehrere kleine Innovationen wahrgenommen, sollte die jeweils höhere Kategorie gewählt werden. Es können maximal 10 Pkt. erreicht werden.
Innovation mit kleinem Umfang –
u.a. technische Neuerungen
(2.5 Pkt.)
Innovation im großen Umfang –
u.a. besonderer Fokus auf Reduktion Angstraum durch Licht oder Gestaltung
(7.5 Pkt.)
Innovation im mittleren Umfang –
u.a. Umschlagplatz für Logistik
(5 Pkt.)
Innovation in sehr großen Umfang –
(z.B. Aktivierung der Dachfläche durch öffentlich zugängliche Nutzung)
(10 Pkt.)
Ergebnis
0
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
Ergebnis
B. Infrastruktur
Summe der erreichten
Punkte (inkl. Bonus)
72
Pkt. / 81 Pkt.
Ergebnis in
Prozent (inkl. Bonus)
89
%
Dieses Ergebnis entspricht
in diesem Teilbereich (→ 40%) einer Zertifizierungsstufe
in
Gold
.
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